Stellungnahme der Mobilen Jugendarbeit Plauen zu den Vorkommnissen am 1. Mai in Plauen

 

Die Mobile Jugendarbeit Plauen war am 1. Mai an mehreren Stellen vor Ort. Unser Auftrag ist es, jugendpolitisch aktiv zu sein, junge Menschen in ihrem Lebensumfeld zu begleiten und sie zu unterstützen. In unserer Arbeit erleben wir zahlreiche junge Menschen, die sich gesellschaftlich und politisch engagieren und sich für eine gerechte Welt einsetzen.

 

Zu den politischen Diskussionen rund um die Blockade möchten wir, als „Anwalt“ der Jugendlichen, wie folgt Stellung beziehen:

 

Als Mobile Jugendarbeit haben wir vorwiegend junge Menschen erlebt, die Zivilcourage und friedlichen Protest in Form einer Sitzblockade gezeigt haben. Sie haben ihre Form des Protestes gewählt und sie stehen damit im Konsens mit einem Großteil der Bevölkerung Plauens und auch anderer Städte im Umgang mit faschistischem Gedankengut und Aufmärschen von Neonazis.

 

Wir fragen uns, ob man vergessen hat zu erwähnen, dass vom Bündnis „Vogtland Nazifrei“ dazu aufgerufen wurde, „den Aufmarsch der Neonazis zu blockieren“ und „eine Möglichkeit (zu) finden, (sich) auf die Marschroute zu setzen“ (www.vogtland-nazifrei.de).

Wir fragen uns, ob man vergessen hat zu erwähnen, unter welchen Bedingungen diese jungen Menschen dort ausgeharrt haben?

 

Dass dieses Engagement nun in einem solchen Umfang kriminalisiert werden soll, erscheint uns widersprüchlich.

Wir haben die jungen Menschen innerhalb des Polizeikessels als sehr solidarisch und diszipliniert erlebt.

Wir bringen den an der friedlichen Blockade beteiligten jungen Menschen unseren Respekt entgegen und hoffen, dass ihr politisches Engagement nicht durch zahllose Straf- oder Ordnungswidrigkeitsverfahren herabgewürdigt und kriminalisiert wird.

 

Wir hoffen, dass die auf der Jößnitzer Straße zum Zeitpunkt der Sitzblockade bekundete Solidarität der 2000 Demonstranten gegenüber den Blockadeteilnehmerinnen und -teilnehmern weiter Bestand hat und in aktive Unterstützung der Betroffenen mündet.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0